Eine ganz süße Geschichte mit tollen Charakteren, leider auch ein paar Längen, aber insgesamt ein gelungenes Buch.
Hope Turner lebt allein und mit nur wenigen Kontakten, mit Ausnahme ihrer an Demenz erkrankten Mutter, in einer Wohnung in London. Sie arbeitet für eine Online-Dating-Agentur und hat Freude daran, Menschen zu helfen, ihr Glück zu finden. Als sie eines Tages in die Buchhandlung gegenüber eintritt, verändert sich alles. Sie bekommt die Möglichkeit, in Buchwelten einzutauchen und das im wahrsten Sinne des Wortes…
Den Aufhänger der Geschichte finde ich großartig. Sehr kreativ, sich mit gelöschten Wörtern zu beschäftigen. Die Umsetzung finde ich ebenso gelungen.
Kurze Anekdoten über die Ehekrise von Quasimodo und Esmeralda oder ein Zusammentreffen mit Bambi im Wald machen Spaß und lockern die Geschichte auf.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Hope, eine ledige und recht einsame Frau, die Bücher liebt und für belesene Männer schwärmt. Mit ihrem amüsanten, lockeren Schreibstil, mit der Hopes Gedanken und die Dialoge mit den Menschen, die ihr begegnen zum Leben erwachen, hat die Autorin mir regelmäßig ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert.
Die bunt zusammengewürfelte Truppe, der sich Hope anschließt, ist total gelungen. Der brummige Rufus, die aufgedrehte Gwen, der konservative Lance und Hope, die neugierig ist und sich mit ihnen ins Abenteuer stürzt. Alle sind sie mit ihren Eigenheiten sehr sympathisch. Die Figuren bekommen Seite für Seite immer mehr Tiefe und man erfährt Stück für Stück ihre Geschichte - sowohl die der Romanfiguren als auch die der realen Menschen. Auch die Beziehungen zwischen den Figuren entwickeln sich richtig schön, dass ich sie gerne verfolgt habe. Die Freundschaft zwischen Hope und Gwen mochte ich besonders gerne, aber auch was auch immer zwischen Rufus und Hope war, fand ich richtig schön. Die Figuren sind allesamt sympathisch und ich habe sie im Verlauf der Geschichte liebgewonnen. Ich freue mich darauf, sie in den Folgebüchern wiederzutreffen :)
Der Geschichte wohnt eine eher flache Spannungskurve inne, die erst im letzten Drittel etwas steiler wurde. Es handelt sich hier um ein Buch, dessen Geschichte so vor sich hinplätschert und das ich in die Kategorie "Wohlfühlbuch" einordnen würde.
Obwohl ich gern mit Hope durch ihren "normalen" Alltag und durch die Bücherwelten spaziert bin, empfand ich diese Passagen teilweise als zu lang. Es passierte dann doch etwas zu wenig. Die Geschichte entwickelt sich zu Beginn sehr schnell, stagniert dann und nimmt erst im letzten Drittel wieder an Fahrt auf. Auf den letzten Seiten wurde es plötzlich aufregend und dramatisch. Viele neue Erkenntnisse und furchtbare Ereignisse sorgten dafür, dass mein Herz schneller schlug.
Gerne empfehle ich dieses Buch weiter :)
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