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Die horizontal erzählte Event-Serie "Deutschland 83" basiert auf der deutsch-deutschen Geschichte des Jahres 1983 - des Jahres, in dem die Welt an den Rand einer nuklearen Katastrophe geriet. Vor diesem Hintergrund schickt die HVA, der Auslandsgeheimdienst der DDR, den jungen Spion Moritz Stamm (Jonas Nay) als West-Agenten in die BRD.
Die Reihe ist wirklich sehenswert. Ich selbst bin ein "Kind" dieser Zeit und habe als Jugendlicher in der Nähe von Mutlangen und Göppingen die Reforger-Manöver und die Umsetzung des Nato-Doppelbeschlusses erleben dürfen. Die Angst vor der UdSSR und den Warschauer-Pakt-Staaten war allgegenwärtig. Das US-Militär war ständig präsent. Die "DDR" war unser Feind. Die Friedensbewegung war aktiver denn je. Demonstrationen und die Angehörigen der US-Streitkräfte bestimmten das Straßenbild. Die Bundeswehr war mitten im Geschehen. All diese Dinge zeichnet diese RTL-Reihe nach und verpackt sie in persönliche Erlebnisse der Beteiligten. Da ist der Bundeswehrgeneral mit "kritischer" Familie: Einem Sohn der dem Vater beim "Bund" nacheifern soll, aber seine politische Heimat eher in der Friedensbewegung sieht. Einer Tochter, die mit all diesen Dingen nichts zu tun haben möchte und schließlich bei der Bhagvan-Sekte landet. Einer Frau, die zwischen den Stühlen sitzt usw. Ein US-General, der die Annehmlichkeiten der NATO und der damaligen Bundesrepublik genießt. Die "heile Welt" der 1980iger wird in Frage gestellt. All das ist gut gemacht. Ob sich die Szene mit dem US-General und dem Überfall der vermeintlich Friedensbewegten wirklich so zugetragen hat, sei mal dahin gestellt. Ich halte sie für schückendes und unnötiges Beiwerk, die der Serie aber aus meiner Sicht keinen Stern kostet. Sogar das Thema AIDS wird behandelt, das uns alle in Angst und Schrecken versetzte und nur eines Szene zugeordnet wurde. So einfach hat man es sich damals wirklich gemacht. Ich habe es erlebt. Schön ist, dass auch mal die Geschichte meiner Jugend erzählt wird, denn der zweite Weltkrieg war damals lange zurück. Den habe ich nicht erlebt. Schön ist, dass auch ich Teil einer Historie war. Was man heute als selbstverständlich erachtet, nämlich dass die Friedensbewegung in großen Teilen von den Ostmächten gesteuert war, greift dieses Werk eindrucksvoll auf. Kritiker der Friedensbewegung "wußten" das ja schon immer. Heute weiß man es definitv. Hinter all den Akteuren und Generalen standen Menschen. In Ost und West. Dem wird die Serie gerecht. Historisch ist alles korrekt dargestellt. Sogar die Klamotten passen. Die Attribute meiner Jugend leben auf. Nichts wird ausgelassen: Der Walkman und die Popkultur. Die Geschehnisse hinter den Kulissen waren der Öffentlichkeit damals verborgen. Spione und Gegenspione. Agenten und Doppelagenten. Die Serie ist toll und sehenswert und sie spiegelt den Zeitgeist wieder. Sie ist perfekt gemacht und absolut sehenswert. Dafür gebe ich gerne 5 Sterne. Wer mitten im Geschehen stand, wird sich dort wiederfinden. Meine erste Freundin war Tochter eines US-Brigadegenerals am Standort in Göppingen. Mich hat die Serie in die Vergangenheit mitgenommen: In meine Vergangenheit. Toll!!!