
Nachhaltiges Wohnen fängt bereits beim Hausbau an. Wer beim Bau Energie spart, schont sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel. Allein eine gute Dämmung kann Heizkosten sparen. Was es bedeutet, energieeffizient zu bauen, und welche energiesparenden Bauweisen und Förderungen es gibt, erfährst du in diesem Beitrag.
Wie kann man energieeffizient bauen?
Energieeffiziente Bauweisen ermöglichen zum einen, möglichst wenig Energie beim Hausbau zu verbrauchen. Zum anderen sparen sie Energie im Betrieb des Gebäudes. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt die Anforderungen an Neubauten und Sanierungen vor. Diese Kriterien werden auch für eine mögliche Förderung durch die KfW-Bank herangezogen. Energieeffizient bauen bedeutet demnach, bei Gebäuden diese Aspekte zu optimieren:
- Kompakte Gebäude: Eine massive Bauweise ermöglicht, dass mehr Wärme in Wänden und Decken gespeichert wird. Im Idealfall sind die Gebäude quadratisch, nach Süden ausgerichtet und haben für den Sommer einen Wärme- und Sonnenschutz.
- Starke Dämmung: Eine optimale Wärmedämmung sorgt dafür, dass du später weniger heizen musst. Auch zum Schutz vor Wärme, Luft und Wind ist eine gute Dämmung unerlässlich.
- Nachhaltige Heizungen: Solarthermie oder Wärmepumpen brauchen sehr wenig Energie, um Wärme zu erzeugen.
- Strom selbst erzeugen: Mit Photovoltaik oder Windenergie kannst du deinen Haushalt mit eigenem Strom versorgen und dich unabhängiger von Netzstrom und fossilen Brennstoffen machen.
- Intelligente Anlagentechnik: Flexibel steuerbare Anlagen helfen beim Neubau, Energie zu sparen. Sie regulieren beispielsweise die Heizung, Kühlung oder Lüftung. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt zudem dafür, dass ein Luftaustausch ohne Wärmeverlust stattfindet.
Mit Förderung der KfW energieeffizient bauen
Da Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll, gibt es unter anderem Förderungen von der KfW für energieeffizientes Bauen. Die Zuschüsse gelten für folgende Arten von sanierten Gebäuden und Neubauten mit energieeffizienter Bauweise:
- KfW-Effizienzhaus 40: Diese Art Haus darf maximal 40 Prozent der Primärenergie eines durchschnittlichen Referenzhauses verbrauchen. Der geringe CO₂-Ausstoß verdient das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus“ (QNG). Zudem nutzt das Gebäude weder Öl noch Gas oder Biomasse. Der Kredit der KfW beträgt bis zu 100.000 Euro.
- KfW-Effizienzhaus 40 Plus: Diese Gebäude erfüllen die Kriterien für ein KfW-Effizienzhaus 40, verdienen sich aber durch zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, das Siegel QNG Plus oder QNG Premium. Die Förderung der KfW dafür beträgt bis zu 150.000 Euro.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stellt eine weitere Fördermöglichkeit dar. Hierdurch hast du die Möglichkeit, für mehr Energieeffizienz Sanierungen durchzuführen oder Heizungen und Anlagen zu optimieren.
Welche Art Energiesparhaus kann ich energieeffizient bauen?
Idealerweise sollten neue Gebäude unter den gesetzlichen Anforderungen für den energieeffizienten Neubau liegen. Es gibt verschiedene bautechnische Konzepte für diese sogenannten Energiesparhäuser: Sie verbrauchen entweder wenig Energie, produzieren mehr Energie, als sie benötigen oder haben eine neutrale Bilanz. Hier sind einige Beispiele, an denen du dich beim energieeffizienten Bauen orientieren kannst, wie etwa am Niedrigenergiehaus:
Energiesparhaus |
Merkmale |
Energiebedarf pro Quadratmeter im Jahr |
Neubau-Energiesparhaus |
|
35 kWh |
Niedrigenergiehaus |
|
15 bis 25 kWh |
Passivhaus |
|
10 kWh |
Nullenergiehaus |
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0 kWh |
Plusenergiehaus |
|
<0 kWh |
Energie beim Hausbau sparen
Auch beim Hausbau selbst lässt sich Energie sparen. Um den Bau energieeffizient zu gestalten, sollten sich alle Beteiligten bei der Planung und dem Bau in diesen Punkten gut miteinander abstimmen. Missverständnisse, Baumängel und Verzögerungen gilt es zu vermeiden.
- Standortgegebenheiten: Architekt*innen planen mit den Durchschnittstemperaturen, der Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit und den umliegenden Häusern. So sorgen sie für eine optimale Ausrichtung und Beschaffenheit des Neubaus, auch beim Einbau von Solaranlagen.
- Nachhaltige Baustoffe: Sollte in Zukunft das Haus abgerissen oder umgebaut werden, können Materialien wie Holz wiederverwendet werden.
- Regionale Anbieter: Unternehmen aus der Nähe haben kurze Anfahrtszeiten, was beispielsweise beim Transport von Baustoffen weniger CO₂-Emissionen bedeutet.
*Quellen:
- KfW Förderungen: Bauen und Sanieren https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bauen-und-Sanieren/ (Abgerufen am 26.10.2023)
- BAFA Förderprogramm im Überblick https://www.bafa.de/DE/Energie/Heizen_mit_Erneuerbaren_Energien/Foerderprogramm_im_Ueberblick/foerderprogramm_im_ueberblick_node.html (Abgerufen am 26.10.2023).
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