Haus renovieren

Haus renovieren: Dein Leitfaden von der Planung bis zur Fertigstellung
Ganz gleich, ob du in deinem Haus schon länger lebst oder dieses gerade erst gekauft hast: Früher oder später ist das Thema Renovierung für Hausbesitzer*innen unumgänglich. Erfahre im Folgenden, wie du dein Haus überwiegend selber renovieren kannst, in welcher Reihenfolge die Arbeiten erfolgen sollten und was eine Renovierung von der Sanierung unterscheidet.
Renovieren, sanieren oder modernisieren?
Die Begriffe Renovierung, Sanierung und Modernisierung werden oft synonym verwendet. Allerdings gibt es dabei elementare Unterschiede zu beachten:
- Haus renovieren: Eine Renovierung ist eine Verschönerung für dein Zuhause. Dazu gehören zum Beispiel neu lackierte Türen, frisch gestrichene oder tapezierte Wände, neu bezogene Sitzmöbel oder erneuerte Fliesen.
- Haus sanieren: Bei einer Sanierung werden Schäden an deinem Haus repariert. Dabei kann es sich um den Tausch von undichten Fenstern oder morschen Holzbalken handeln. Aber auch, wenn Schimmel oder Asbest entfernt oder nasse Wände trockengelegt werden, gilt dies als Sanierung. Meist ist dabei ein Eingriff in die Bausubstanz notwendig.
- Haus modernisieren: Die Modernisierung erhöht den Wert deiner Immobilie. Eine neue Fassadendämmung, ein verbesserter Schallschutz oder eine moderne Heizung zählen zu den klassischen Modernisierungsmaßnahmen.
Tipp: Ein altes Haus zu renovieren, ist vermutlich zu wenig, um einziehen zu können. Je älter ein Haus ist, desto mehr Reparaturen warten für gewöhnlich nach einem Kauf auf dich. Daher ist es umso wahrscheinlicher, dass du zuvor eine Sanierung planen solltest.
Erste Schritte: Eine Haussanierung planen
Je mehr an einem Haus zu tun ist, desto größer ist der Koordinationsaufwand. Daher stellt sich schnell eine Frage, wenn du ein Haus sanieren möchtest: Wo soll ich anfangen? Im Folgenden findest du die 6 Schritte, in denen eine Haussanierung erfolgt:
- Zustand des Hauses erfassen: Mit einer Bestandsaufnahme sammelst du alle Mängel, die beseitigt werden sollen. Vom undichten Dach über den beschädigten Fußboden bis zur maroden Elektrik gibt es besonders in älteren Häusern viele Dinge, die auch Laien schnell auffallen. Auf Nummer Sicher gehst du, indem du einen oder eine Bausachverständige*n beauftragst und ein Gutachten erstellen lässt.
- Maßnahmen priorisieren: Hast du eine lange Liste mit Mängeln erhalten, solltest du jeder Arbeit eine Wichtigkeit zuordnen. Schäden wie etwa Löcher im Dach oder kaputte Wasserleitungen sollten die höchste Priorität haben. Darauf folgen weniger dringende Aufgaben. Dazu zählen beispielsweise undichte Fenster oder kaputte Fliesen. Ans Ende der Liste gehören die „Nice-to-have“-Arbeiten wie LED-Beleuchtungen nachrüsten, Zimmer neu tapezieren oder der Einbau einer Heimsauna.
- Angebote einholen: Erstelle eine konkrete Auftragsbeschreibung und kontaktiere mindestens zwei – besser noch drei bis vier – verschiedene Fachbetriebe. Lass dir von jeder Firma ein Angebot für deinen Auftrag erstellen. Vergleiche die Angebote der Gewerke miteinander und entscheide dich für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Finanzierung beantragen: Sobald du für alle Arbeiten einen Preis erhalten hast, kannst du deinen Bedarf für einen Kredit berechnen. Banken bieten Sanierungskredite oft zu günstigen Bedingungen an. Manche Sanierungsarbeiten werden sogar staatlich gefördert. Lass dich dafür am besten von einer fachkundigen Person – zum Beispiel einem oder einer Bausachverständigen – beraten. Vor allem bei langfristigen Finanzierungen solltest du auf die Zinsbelastung achten. Hole dir am besten mehrere Angebote ein.
- Sanierung durchführen (lassen): Hast du die Zusage von der Bank erhalten, erteilst du die Aufträge für die ausgeschriebenen Arbeiten. Erstelle dafür einen genauen Zeitplan, damit die Gewerke sich nicht ins Gehege kommen. Möchtest du dein Haus sanieren, beachte am besten folgende Reihenfolge: Lass zuerst die Außenarbeiten wie das Dach, die Fassade und Arbeiten an den Fenstern erledigen. Danach sind die Gewerke für Heizung, Elektrizität und Sanitär an der Reihe. Zum Schluss ist der Innenausbau dran.
- Abnahme der beauftragten Arbeiten: Nach erfolgter Arbeit werden diese durch die Bauleitung – also dich – abgenommen. Während der Schlussbegehung schreibst du sämtliche vorhandenen Mängel auf, die in einer festgelegten Frist durch die Gewerke behoben werden müssen. Erst, wenn du die Abnahme der Arbeiten tatsächlich bestätigst, bekommst du die Schlussrechnung des jeweiligen Betriebs.
Tipp: Möchtest du die Bauüberwachung nicht selbst übernehmen, kannst du einen oder eine Architekt*in mit der Bauleitung beauftragen.
Kosten und Budget: Wie viel kosten die Arbeiten am Haus?
Wie teuer die Arbeiten an deinem Haus werden, hängt davon ab, ob du Profis engagierst oder selbst Hand anlegst. Möchtest du dein Haus komplett renovieren, können die Kosten schnell in die Höhe schießen. Suchst du zum Beispiel edle Tapeten, teure Wandfarbe oder hochwertige Fliesen aus, benötigst du mehr Budget als bei den Standardausführungen. Beauftragst du Fachfirmen, um dein Haus zu renovieren, erwarten dich ungefähr folgende Kosten:
Renovierungsarbeit |
Kosten |
Tapezieren |
4 bis 10 Euro pro m² |
Streichen |
4 bis 16 Euro pro m² |
Fliesen verlegen |
50 bis 80 Euro pro m² |
Wände spachteln |
15 bis 40 Euro pro m² |
Boden abschleifen |
15 bis 20 Euro pro m² |
Parkett verlegen |
20 bis 30 Euro pro m² |
Haus selbst renovieren oder Profis beauftragen?
Einer der größten Posten der Gewerke-Angebote stellen die Arbeitsstunden der Fachkräfte dar. Hast du ausreichend handwerkliches Geschick, kannst du hier eine Menge Geld sparen, indem du dein Haus selber renovierst und Arbeiten wie das Streichen, Tapezieren oder Fliesen kleben übernimmst.
Müssen Änderungen an der Elektrik, den sanitären Anlagen oder der Heizung vorgenommen werden, solltest du jedoch unbedingt Profis beauftragen. Dasselbe gilt für Reparaturen an Dach, Terrasse und Fenstern. Hier besteht bei fachlich mangelhaften Arbeiten eine erhöhte Gefahr für Folgeschäden und Verletzungen. Auch Haftungen für Folgeschäden an benachbarten Grundstücken oder in Mitleidenschaft gezogene Gegenstände sind möglich.
Was kostet es, ein Haus komplett zu renovieren?
Möchtest du dein Haus renovieren, nimmst du Schönheitsreparaturen vor. Übst du diese Arbeiten selbst aus, bezahlst du lediglich die Materialkosten. Beauftragst du Fachfirmen zum Streichen oder Bodenverlegen, hängen die Kosten vom erstellten Angebot ab. Eine komplette Renovierung eines Hauses kostet zwischen 400 und 650 Euro pro Quadratmeter.
In welcher Reihenfolge saniert man ein Haus?
Beim Sanieren fängst du zuerst mit den Außenarbeiten an. Dazu gehören das Dach, die Fassade und die Fenster. Darauf folgen die Arbeiten an Elektrik, Sanitäranlagen sowie der Heizung. Ganz zum Schluss kommt der Innenausbau. Dabei werden beispielsweise Fliesen oder Parkett verlegt, Wände gespachtelt und gestrichen oder auch Trockenbauarbeiten vorgenommen.
Was kostet die Grundsanierung eines Hauses?
Die Kosten für eine Sanierung eines Hauses liegen zwischen 600 und 1.600 Euro pro Quadratmeter. Der Preis hängt ab von den notwendigen Arbeiten, den Kalkulationen der Gewerke sowie deiner Bereitschaft, selbst Hand anzulegen.