Ein Einfamilienhaus mit Solarpanels auf dem Dach im Sonnenlicht

Gerade bei den steigenden Strompreisen liegt der Gedanke nahe, mit einer Solaranlage auf dem Dach selbst grünen Strom zu erzeugen. Aber was kostet eine Haus-Solaranlage mit Speicher und wann lohnt sie sich? In diesem Beitrag erfährst du, welche Kosten bei einer Solaranlage für ein Einfamilienhaus auf dich zukommen und ob eine PV-Anlage günstiger als Netzstrom ist.

Vor- und Nachteile der Solaranlage fürs Einfamilienhaus

Die Sonne ist eine zuverlässige Energiequelle und die Solaranlage am Haus bringt viele Vorteile mit sich. Allerdings lohnt sie sich nicht für alle. Die Vorteile im Überblick:

  • Unabhängigkeit mit grüner Energie: Mit einer Solaranlage kann der Stromverbrauch des Haushalts zu 25 bis 40 Prozent gedeckt werden. Hinzu kommt, dass Solaranlagen zu den umweltfreundlichsten Stromquellen gehören. Nach einer gewissen Laufzeit produzieren sie mehr Energie, als sie selbst nutzen. Schon mit einem kleinen Stromspeicher können Solarpanels den Haushalt fast vollständig autark machen. 

  • Fördermöglichkeiten: Es gibt zahlreiche Photovoltaik-Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten, mit denen du bei der Anschaffung der Solaranlage fürs Haus Kosten sparen kannst. Diese findest du zum Beispiel bei der KfW-Bank. Zudem entfällt seit dem 1. Januar 2023 die Mehrwertsteuer bei PV-Anlagen bis 30 Kilowatt-Peak sowie bei Stromspeichern.

Auf der Seite der Nachteile stehen vor allem die hohen Anschaffungskosten. Der Preis für Solar auf dem Dach lohnt sich nur, wenn du selbst deinen erzeugten Strom verbrauchst und er günstiger ist als der Netzstrom. Dafür ist es nötig, Strom zu Hause zu speichern und dir dafür eine Batterie zu kaufen. Zwar kannst du den Strom deiner Haus-Solaranlage ins Stromnetz einspeisen, wenn du genug davon produzierst. Doch mit einer Vergütung von 8,2 Cent pro Kilowattstunde bei Geräten mit bis zu 30 Kilowatt-Peak lohnt sich das kaum. Dieser Preis wird ab 2024 jährlich noch um ein Prozent sinken.

Was kostet eine Solaranlage für ein Haus?

Wie viel Strom du mit deiner Solaranlage am Haus erzeugen kannst und wie viel sie dich kostet, hängt von der Sonneneinstrahlung ab. Eine Fachperson kann ermitteln, welche Leistung in Kilowatt-Peak die Photovoltaik-Komplettanlage erbringen sollte. Dies berechnet sie anhand der Dachneigung und -ausrichtung, der geografischen Lage sowie der Dachfläche.

Faustregel:

Pro Kilowatt-Peak wird eine Dachfläche von 8 bis 10 Quadratmetern benötigt. Ein Vier-Personen-Haushalt, der 4.000 Kilowatt Strom verbraucht, bräuchte für die Leistung von 5 Kilowatt-Peak folglich eine Fläche von circa 50 Quadratmetern und dafür 5 Solarmodule.

Die Kosten für die Solaranlage am Haus setzen sich zu 85 Prozent aus Materialkosten zusammen. Die restlichen 15 Prozent fallen für die Montage an. Für die Leistung von 5 Kilowatt-Peak ergeben sich bei einer Einfamilienhaus-Solaranlage folgende Kosten:

  • Solarmodule: 5.000 bis 7.250 Euro
  • Wechselrichter: 400 bis 2.000 Euro
  • Montagesystem: 600 bis 900 Euro
  • Verkabelung: 30 bis 150 Euro
  • Stromspeicher: 6.000 bis 15.000 Euro

Wenn du keinen Zähler mietest, kommen für den Netzanschluss zwischen 500 und 1.000 Euro hinzu. Damit belaufen sich die Gesamtkosten auf 12.000 bis 25.000 Euro. Bedenke nach dem Einbau zudem die Betriebskosten: Die Zählermiete, Versicherungen und Reinigung kosten jährlich zwischen 200 und 400 Euro.

Mehr nutzbarer Strom: Die Haus-Solaranlage mit Stromspeicher

Mit einem Stromspeicher kann der Strom aus der Haus-Solaranlage nicht nur während der Sonnenstunden genutzt werden. Das macht dich unabhängiger vom Stromnetz und auch von Strompreisschwankungen. Der Netzstrompreis liegt durchschnittlich bei 28,4 Cent pro Kilowattstunde, beim eigenen Solarstrom sind es hingegen 9 bis 10 Cent (Stand Oktober 2023).

Die Amortisationszeit, also der Zeitpunkt, an dem der Nutzen die Solaranlage-Kosten für das Haus inklusive Stromspeicher übersteigt, ist in der Regel nach 10 Jahren erreicht. Allerdings stellt der Stromspeicher eine große zusätzliche Investition dar.

*Quellen:

Strompreise 2023: So viel kostet die Kilowattstunde. https://strom-report.com/strompreise/#aktuelle-strompreise (Abgerufen am 25.10.2023).

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

Das könnte dich auch interessieren

Article image
#Nebenkosten sparen#Strom selbst erzeugen

Photovoltaik im Winter: Wie viel Strom produziert die PV-Anlage?

Wenn die Tage in der dunklen Jahreszeit kürzer sind, produzieren Solaranlagen weniger Strom als im Sommer. Wie effektiv ist also P...

Article image
#Nebenkosten sparen#Strom selbst erzeugen

So kannst du Strom zu Hause selbst speichern

Wenn du eine Solaranlage besitzt, kannst du mit Speicherbatterien einfach zu Hause Strom speichern. So versorgst du dich zu einem...

Article image
#Nebenkosten sparen#Strom selbst erzeugen

Kleinwindkraftanlage: Windenergie für dein Zuhause

Es gibt viele Wege, um aus erneuerbaren Energien Strom zu erzeugen. Einer davon ist eine eigene Kleinwindkraftanlage. Doch was ist...