
Das Rohrsystem deiner Heizung ist für die richtige Verteilung der Wärme im ganzen Zuhause zuständig. Deshalb ist es bei einem Neubau oder einer Sanierung deiner Heizanlage wichtig, die neuen Heizungsrohre richtig zu verlegen. Welche Verlegesysteme es gibt, welches Material für deine neuen Rohre geeignet ist und wie du sie schließlich installierst, erfährst du hier.
Grundlagen beim Verlegen von Heizungsrohren
Bevor es losgeht, solltest du zentrale Fragen beantworten: Wo sollen die Heizkörper installiert werden? Welches Verlegesystem eignet sich am besten? Welches Material möchtest du verwenden? Diese Entscheidungen sind wichtig, um das Rohrnetz im Voraus optimal zu planen. Bei komplett neuen Anlagen oder Neubauten ist es zu empfehlen, die Feinplanung von einer Fachperson übernehmen zu lassen. Diese hilft dir, Anzahl und Position deiner Heizkörper zu bestimmen, damit du am Ende möglichst kostengünstig heizen kannst.
Welches Verlegesystem solltest du verwenden?
Bei Heizungsrohren unterscheidet man zwischen zwei Varianten der Verlegesysteme.
- Sternförmiges System: Bei diesem System laufen alle Heizungsrohre vom zentralen Verteiler direkt zu den jeweiligen Heizkörpern. So hat jeder einzelne Heizkörper seinen eigenen Vor- und Rücklauf. Die verwendeten Rohre müssen hierfür entsprechend groß sein.
- Ringförmiges System: Bei diesem System werden alle Heizkörper an ein umlaufendes Rohrsystem angeschlossen. Dieses besteht aus parallelen Rohrleitungen, die alle Heizkörper miteinander verbinden. So hat das gesamte System einen gemeinsamen Vor- und Rücklauf.
Welches Rohrmaterial wird benötigt?
Heizungsrohre können aus Stahl, Kunststoff oder Kupfer bestehen. Jedes Material hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Welche das sind und welches Material für deine Heizungsrohre geeignet ist, erfährst du hier.
- Stahl: Heizungsrohre aus Stahl sind besonders massiv und können mit hohen Temperaturen und hohen Druckverhältnissen gut umgehen. Doch die Rohre können rosten, sind anfällig für Korrosion und eignen sich nicht für Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Rohre müssen regelmäßig entlüftet werden, um Korrosion im Inneren der Heizungsrohre vorzubeugen. Tipp: Bei eBay kannst du günstig vollautomatische Heizungsentlüfter kaufen.
- Kunststoff: Heizungsrohre aus Kunststoff eignen sich besonders für Heizanlagen mit niedrigen Temperaturen bis etwa 80 Grad Celsius. Hierzu gehören etwa Wand- oder Fußbodenheizungen. Die Kunstoffrohre verlieren beim Transport von Warmwasser wenig Wärme und müssen auch nicht vor Korrosion geschützt werden. Im Vergleich zu anderen Materialien für Heizungsrohre halten sie allerdings am wenigsten physische Belastung aus und sind am leichtesten brennbar.
- Kupfer: Heizungsrohre aus Kupfer sind korrosionsfrei, leicht zu verlegen und eignen sich besonders für kleinere Heizanlagen. Allerdings dehnt sich Kupfer bei Temperaturschwankungen aus, weshalb die maximale Temperatur innerhalb der Rohre maximal 100 Grad Celsius betragen darf. Kupferrohre müssen außerdem sorgfältig gedämmt werden, da das Kupfer andernfalls durch seine gute Wärmeleitfähigkeit viel Energie an die Umwelt verliert. Neben dem Material ist auch der Durchmesser deiner neuen Heizungsrohre wichtig. Heizkörper bis 7 Kilowatt Leistung benötigen einen Rohrdurchmesser von etwa 20 Millimetern. Ist die Anlage etwas leistungsschwächer und erbringt nicht mehr als 3,5 Kilowatt, reichen auch Rohre mit einem Durchmesser von 16 Millimetern aus.
Heizungsrohre verlegen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hast du nun einen Plan für dein Rohrsystem, ein Verlegesystem und passende Rohre zur Hand, kann es losgehen. Gehe beim Verlegen der Heizungsrohre am besten in folgenden Schritten vor:
- Rohre zuschneiden: Zuerst schneidest du die Rohre auf die richtigen Längen zurecht. Dabei hältst du dich einfach an deinen zuvor erstellten Installationsplan. Schleife die Enden der Rohre anschließend ab. Einige der Rohre kannst du bereits jetzt mit Verbindungsstücken zusammenstecken. Bei Stahlrohren werden Verbindungsstücke mit Gewinde benutzt. Deshalb müssen hier mit einer passenden Schneidkluppe noch die passenden Gewinde in die Rohre geschnitten werden, bevor du mit dem Verlegen beginnen kannst. Bei eBay kannst du für jede Rohrgröße Gewindeschneider kaufen.
- Heizungsrohre verlegen: Nun kannst du die Rohre an den richtigen Stellen verlegen und mit Verbindungsstücken versehen. Alle Verbindungen müssen gut abgedichtet werden. Je nach Material solltest du sowohl eine geeignete Dichtung einbauen als auch die Verbindungsstücke verpressen oder sogar verlöten. Markiere beim Verlegen außerdem deine Rohre nach Vor- und Rücklauf. So kann später keine Verwirrung darüber entstehen, welches Rohr in welchem Teil des Kreislaufs liegt.
- Heizungsrohre isolieren: Damit vom Verteiler zum Heizkörper keine Wärme verloren geht, müssen die Heizungsrohre abschließend isoliert werden. Für die Isolation gibt es sogenannte Rohrschalen aus PE-Schaumstoff oder Gummi. Diese musst du lediglich über das Rohr stülpen und anschließend zukleben. Heizungsrohre im Keller oder auf dem Dachboden isolierst du am besten mit Rohrschalen aus Steinwolle und einer Aluminium-Oberfläche. Diese Aufputz-Heizungsrohre verlieren besonders viel Wärme und müssen deshalb gesondert isoliert werden.
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