Eine Photovoltaikanlage im Winter auf dem schneebedeckten Dach eines Hauses

Wenn die Tage in der dunklen Jahreszeit kürzer sind, produzieren Solaranlagen weniger Strom als im Sommer. Wie effektiv ist also Photovoltaik im Winter? Hier erfährst du, wie die Anlagen auch im Winter Strom erzeugen, wie groß der Ertrag wirklich ist und wie du ihn optimieren kannst.

Wie erzeugt eine PV-Anlage im Winter Strom?

Photovoltaik funktioniert im Winter genauso wie im Sommer. Der Unterschied liegt in der Intensität der Sonneneinstrahlung. Während es im Sommer mehr direkte Sonneneinstrahlung gibt, nehmen die Solarzellen in der dunklen Jahreszeit hauptsächlich Diffusstrahlung auf. Da diese weniger stark ist, erzeugt die PV-Anlage im Winter weniger Strom. Hinzu kommt, dass der Strahlungswinkel der Sonne in den kalten Monaten niedriger ist, was ebenfalls die produzierte Energiemenge mindert. 

Damit du auch im Winter deine Solaranlage maximal effizient nutzen kannst, sollte die Solaranlage an der Sonne ausgerichtet sein und mit einem Stromspeicher kombiniert werden. Er macht den Solarstrom auch dann nutzbar, wenn die Sonne nicht scheint. So kannst du auch elektrische Heizungen im Winter mit Photovoltaik betreiben.

Photovoltaik-Ertrag im Winter-Sommer-Vergleich

Aufgrund der geringen direkten Strahlung produzieren Photovoltaikanlagen im Winter nur etwa ein Drittel des gesamten Jahresertrags an Strom. Im Schnitt lag der Winterertrag zwischen 2012 und 2020 in Deutschland bei nur 27 Prozent.

Ertrag einer PV-Anlage zwischen 2012 und 2020 in Deutschland

Jahreszeit
Ertrag
Winter (Oktober bis März)
285 kWh/kWp
Sommer (April bis September)
765 kWh/kWp

Quelle: Hochschule Trier.*

Leistung und Ausrichtung der Photovoltaik im Winter optimieren

Um auch in den Wintermonaten optimal von Solarpanels zu profitieren, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen.

  • Winterausrichtung vornehmen: Im Sommer sind die Solarpanels für maximale Leistungen gen Süden ausgerichtet. Im Winter sollte eine Aufteilung und Ausrichtung in Ost und West erfolgen, wo die Sonne morgens und abends scheint. Hilfreich kann auch ein Solarbalkon sein. Zusätzlich wirkt ein 55-Grad-Winkel der Panels dem niedrigen Sonnenstand entgegen.

  • CIGS-Module nutzen: Diese spezielle Art von Solarmodulen hat zwar einen geringeren Wirkungsgrad, nimmt im Winter aber mehr diffuse Strahlung auf.

  • Mehr Solarmodule einbauen: Je mehr Leistung die Photovoltaikanlage im Winter hat, desto mehr Ertrag kann sie erwirtschaften. Eine PV-Anlage von vier Kilowatt-Peak erzeugt bei einer Strahlung von 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Dezember 60 Kilowattstunden Strom. Bei zehn Kilowatt-Peak-Anlagen sind es hingegen 150 Kilowattstunden, also fast fünf Kilowattstunden am Tag.

  • Schneefall gelassen nehmen: Normale Witterungsbedingungen sollten die Effizienz der Solaranlage nicht beeinflussen. Eine mögliche Abdeckung durch Schnee oder Laub ist nämlich schon in der Leistungserwartung der Hersteller einkalkuliert. Standardmodule in Deutschland halten 5.400 Pascal Druck aus, ohne Schaden zu nehmen. Eine stärkere Neigung der Solarmodule lässt den Schnee zudem abrutschen. Solltest du trotzdem eine Schneedecke von der PV-Anlage entfernen wollen, wende dich am besten an eine Fachfirma.

  • Energiespeicher nutzen: Indem du zu Hause Strom speicherst, kannst du deinen selbst erzeugten Strom nicht nur während der Sonnenstunden nutzen. Das macht dich mit Photovoltaik auch im Winter unabhängiger vom Netzstrom.

*Quellen:

Studie zum Ertrag von Photovoltaikdachanlagen 2020 in Deutschland https://www.umwelt-campus.de/fileadmin/Umwelt-Campus/User/HteHeesen/research/pv/Ertragsstudie_2020.pdf (Abgerufen am 25.10.2023).

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