
Du möchtest deinem Raum einen frischen Look verleihen und planst, einen PVC-Boden selbst zu verlegen? Doch welche Methode eignet sich am besten und welche Vorbereitungen sind notwendig? In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, was du bei den Vorbereitungen beachten solltest, welche Verlegearten es gibt und mit welchen Kosten du rechnen kannst.
PVC-Boden verlegen oder kleben: Welche Methode eignet sich für welchen Raum?
Für das Verlegen von PVC-Böden gibt es verschiedene Methoden, die je nach Raum und Anforderungen variieren:
- Lose Verlegung: Diese Option ist ideal für kleine, begrenzte Flächen, in die man den Boden stabil einlegen kann. Das ist aber nur empfehlenswert, wenn der Bodenbelag vorübergehend genutzt wird, etwa in Mietwohnungen, oder wenn der Raum regelmäßig umgestaltet werden soll. Sie eignet sich besonders für kleinere Räume wie Abstellkammern oder Gäste-WCs. Hierbei wird der PVC-Boden ohne Kleber verlegt, wodurch er schnell und einfach entfernt werden kann. Allerdings besteht bei größeren Flächen die Gefahr von Wellenbildung oder Aufrollen an den Ecken.
- Teilklebung mit doppelseitigem Klebeband: Für Räume bis zu 20 Quadratmetern empfiehlt sich die Verwendung von doppelseitigem Klebeband. Diese Methode verhindert zuverlässig das Verrutschen des Fußbodenbelags und ist dennoch relativ einfach wieder zu entfernen.
- Vollflächige Verklebung: In großen Räumen oder bei intensiver Nutzung sollte der PVC-Boden vollflächig mit Dispersionskleber verklebt werden. Diese Methode bietet maximale Stabilität, erfordert jedoch mehr Aufwand bei der Entfernung und kann den Untergrund beeinträchtigen.
PVC Boden verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn du deinen Raum mit einem neuen PVC-Bodenbelag ausstatten möchtest, helfen dir diese Schritte auf dem Weg zu einem optimalen Ergebnis:
Schritt 1: Raumgröße berechnen
Miss die Fläche des Raumes genau aus und berücksichtige dabei Ecken und Aussparungen. Addiere für jede Seite etwa 10 Zentimeter, um mögliche Unebenheiten der Wände oder Schnitttoleranzen auszugleichen. So stellst du sicher, dass ausreichend Material vorhanden ist und vermeidest ärgerliche Lücken. Überschüssige PVC-Reste können später nützlich sein, um beschädigte Stellen auszubessern.
Schritt 2: Untergrund vorbereiten
Die Qualität des Untergrunds ist entscheidend für ein perfektes Ergebnis. Entferne alte Bodenbeläge vollständig und gleiche Unebenheiten mit Spachtel- oder Nivelliermasse aus. Rechne dabei genug Zeit ein, bis die Masse gut ausgehärtet ist. Reinige den Boden gründlich von Staub, Schmutz und Fett. Der Untergrund sollte glatt, trocken und sauber sein, um eine optimale Haftung des PVC-Belags zu gewährleisten. Eine sorgfältige Vorbereitung vermeidet unschöne Abzeichnungen oder Unebenheiten im fertigen Boden.
Schritt 3: PVC-Boden auslegen und akklimatisieren
Rolle den PVC-Boden aus und lasse ihn mindestens 24 Stunden im Raum liegen, damit er sich an das Raumklima anpassen kann. Das verhindert, dass sich der Boden nach dem Verlegen ausdehnt oder Wellen schlägt. Um Unebenheiten vorzubeugen, kannst du den Belag mit einem Farbroller von der Mitte des Raumes aus glätten. Vermeide es, zu früh mit dem Verkleben zu beginnen, da der Boden sonst möglicherweise nicht eben bleibt.
Schritt 4: PVC-Boden zuschneiden
Schneide den Boden mit einem scharfen Teppichmesser oder Cuttermesser präzise zu. Verwende eine Schneidekante oder ein Lineal, um gerade Kanten zu gewährleisten. Plane eine Dehnungsfuge von etwa 1 Millimeter ein, um dem PVC genügend Raum für natürliche Ausdehnungen zu geben. Ecken und schwierige Stellen, wie Heizungsrohre, schneidest du am besten langsam und vorsichtig zu. Hierbei hilft ein schrittweises Annähern, um Fehler zu vermeiden.
Schritt 5: Aussparungen berücksichtigen
Für Heizungsrohre oder ähnliche Hindernisse führst du zunächst einen geraden Schnitt bis zum Rand des Belags aus. Um das Rohr herum wird der Belag dann mit einem Messer passgenau ausgeschnitten. Das Material sollte eng anliegen, aber keine Spannung aufbauen, um Wellenbildung zu verhindern.
Schritt 6: Fixierung
Sobald der PVC-Boden passgenau zugeschnitten ist, kannst du ihn fixieren. In Räumen bis zu 20 Quadratmetern kannst du den PVC-Boden mit doppelseitigem Klebeband fixieren, um das Verrutschen zu verhindern. Klebe das Band entlang der Raummitte und an den Rändern, bevor du den Belag behutsam darauf platzierst. Bei größeren Räumen oder mehreren Bahnen ist die vollflächige Verklebung empfehlenswert.
Für große Räume ist eine dauerhafte Befestigung mit Dispersionskleber die beste Wahl. Trage den Kleber abschnittsweise mit einem Zahnspachtel auf und drücke den PVC-Boden gleichmäßig von der Mitte des Raumes aus an. Verwende eine Walze, um Luftblasen zu vermeiden und eine stabile Verbindung sicherzustellen.
Falls du dich jedoch für eine lose Verlegung entscheidest, fällt dieser Schritt weg.
Schritt 7: Leisten anbringen
Runde dein Projekt mit passenden Sockelleisten und Fußleisten ab, um die Übergänge zu den Wänden sauber abzuschließen. Sie kaschieren die Dehnungsfuge und sorgen für ein professionelles Finish. Wähle Leisten, die optisch zum PVC-Boden passen, und befestige sie sicher entlang der Wand.
Alternative Verlegeoptionen
Neben den klassischen PVC-Bahnen gibt es alternative Verlegeformen, die sich ideal für besondere Anforderungen eignen. Dazu zählen PVC-Platten und Böden in Fliesenoptik, die beide mit spezifischen Vorteilen überzeugen und je nach Raum und Designvorlieben die bessere Wahl sein können.
PVC Platten
PVC-Platten sind eine flexible Alternative zu Bahnenware und besonders geeignet für Räume mit vielen Ecken und Kanten. Der Hauptunterschied liegt in ihrer Handhabung: Durch das kleinere Format lassen sich die Platten leichter transportieren und in verwinkelten Räumen präzise anpassen. Im Gegensatz zu Bahnen erfordert die Anpassung einzelner Platten jedoch mehr Zeit und Sorgfalt. Auch ist das Risiko größer, dass sich die einzelnen Platten dehnen und verformen und der gesamte Boden uneben wird.
PVC in Fliesenoptik
PVC-Böden in Fliesenoptik bieten eine moderne Alternative zum klassischen PVC und kombinieren dessen Vorteile mit einer ansprechenden Optik. Das Verlegen ähnelt der Arbeit mit herkömmlichen Fliesen: Selbstklebende Varianten sind besonders praktisch, während für andere Modelle spezieller Kleber benötigt wird.
Der Prozess beginnt mit der Ermittlung der Raummitte, z. B. mithilfe von Schlagschnüren. So lässt sich die Breite der letzten Fliesenreihe planen und unnötiger Verschnitt vermeiden.
Was kostet PVC-Boden verlegen?
Die Kosten für das Verlegen eines PVC-Bodens hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Raumgröße, der Verlegemethode und dem Zustand des Untergrunds. Bitte beachte, dass diese Preise als Richtwerte dienen und je nach Region, Anbieter und spezifischen Projektanforderungen variieren können.
- Materialkosten: PVC-Boden kostet je nach Qualität und Design zwischen 5 und 30 Euro pro Quadratmeter. Für Fliesenoptik oder dickere Beläge können die Preise höher ausfallen.
- Kosten für Werkzeuge und Zubehör: Für die Verlegung benötigst du grundlegende Werkzeuge wie ein Cuttermesser, ein Maßband und Klebeband oder Kleber. Diese Zubehörkosten liegen in der Regel zwischen 10 und 30 Euro. Zusätzliche Werkzeuge wie ein Zahnspachtel oder eine Andruckrolle kosten 10 bis 20 Euro, können jedoch bei weiteren Projekten wiederverwendet werden. Die Gesamtkosten für Werkzeuge und Zubehör bewegen sich bei 10 bis 50 Euro, abhängig davon, was bereits vorhanden ist.
- Kosten für Handwerker*innen: Die Kosten für das Verlegen eines PVC-Bodens durch einen Fachbetrieb liegen je nach Region und Anbieter etwa zwischen 20 und 35 Euro pro Quadratmeter. Arbeiten wie das Ausgleichen des Untergrunds oder das Entfernen eines alten Belags können weitere 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter kosten. Die Gesamtkosten für das Verlegen durch einen Fachbetrieb, einschließlich Material, belaufen sich daher auf etwa 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter, abhängig von der Qualität des Materials und der Komplexität der Arbeiten.
Die Entscheidung, ob du den PVC-Boden selbst verlegst oder einen Fachbetrieb beauftragst, hängt von deinem Budget, der benötigten Arbeitszeit und deinem handwerklichen Geschick ab.
Das Verlegen eines PVC-Bodens ist mit der richtigen Vorbereitung und Methode eine effiziente Möglichkeit, Räumen einen frischen Look zu verleihen. Ob lose verlegt, teilfixiert oder vollflächig verklebt – jede Methode hat ihre Vorteile und lässt sich an die individuellen Anforderungen anpassen. Mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung und praktischen Tipps gelingt es auch Anfänger*innen, ein professionelles Ergebnis zu erzielen. Investiere etwas Zeit in die Planung und Vorbereitung, um einen langlebigen und optisch ansprechenden Bodenbelag zu schaffen, der deinen Wohnraum aufwertet.
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