Panels einer Solarenergieanlage auf einem Dach

Sonnenenergie ist sauber, erneuerbar – und das Beste: Die Sonne scheint uns täglich kostenlos aufs Dach! Daher ist es sinnvoll, die eigene Dachfläche zur Energieerzeugung zu nutzen. Aber welche Form der Solarenergie eignet sich für das eigene Zuhause und welche ist am wirtschaftlichsten? Ob Solarthermie oder Photovoltaik: Hier erfährst du, welche Anlage zu dir passt.

Was ist wirtschaftlicher: Solarthermie oder Photovoltaik?

Möchtest du eine Anlage zur Gewinnung von Solarenergie auf dem Dach installieren, sollte zuerst geprüft werden, ob Solarthermie oder Photovoltaik für dich am sinnvollsten ist. Die Wirtschaftlichkeit ist für viele der entscheidende Faktor, anhand dessen die Entscheidung für eine der Anlagen getroffen wird. Um die beiden Varianten miteinander zu vergleichen, sollten vor allem die erzeugte Energieform, die Anschaffungskosten und der Wirkungsgrad betrachtet werden.

Was sind die Eigenschaften von Solarthermie?

  • Eine Solarthermieanlage produziert Wärme für Heizung und Warmwasser.

  • Je höher die Außentemperaturen, desto höher ist der Wirkungsgrad.

  • Die Anschaffungskosten betragen je nach Größe zwischen 5.000 und 10.000 Euro.

  • Sowohl Heiz- als auch Wasserkosten können dank Solarthermie gesenkt werden.

  • Es wird weniger Platz benötigt als bei der Photovoltaik.

Was sind die Eigenschaften von Photovoltaik?

  • Eine Photovoltaikanlage produziert Strom.

  • Je höher die Außentemperaturen, desto niedriger ist der Wirkungsgrad.

  • Die Anschaffungskosten belaufen sich auf etwa 1.400 Euro pro kWp (Watt Peak). Mit einer Photovoltaik-Förderung kann der Anschaffungspreis reduziert werden.

  • Die Stromkosten können mithilfe von Photovoltaik reduziert werden.

  • Eine Photovoltaikanlage benötigt mehr Platz im Vergleich zur Solarthermie.

Eine Solarthermieanlage produziert mehr als doppelt so viele Kilowattstunden Wärme als Photovoltaik Strom erzeugt. Allerdings kostet eine Kilowattstunde Strom mehr als dreimal so viel wie die vergleichbare Menge Wärme. Bei einem hohen Eigenverbrauch ist die Photovoltaikanlage also deutlich wirtschaftlicher als Energiegewinnung mit einer Solarthermieanlage. Anders sieht es allerdings aus, wenn du nur eine kleine Dachfläche oder lediglich Platz für eine Balkon-Solaranlage hast. In diesem Fall ist die Solarthermie die wirtschaftlichere Wahl, weil sie auf kleinen Flächen ertragreicher ist.

Solarthermie oder Photovoltaik mit Heizstab: Was funktioniert besser für Warmwasser?

Solltest du lieber eine neue Photovoltaikanlage mit Heizstab oder doch eher Solarmodule kaufen, um die Warmwasserbereitung effizienter zu gestalten? Das hängt ganz davon ab, wie die aktuelle Wärmeerzeugung im Haus aussieht und wie groß die Dachfläche ist, die zur Verfügung steht. Grundsätzlich gelten folgende Empfehlungen:

  • Warmwasserbereitung mit Solarthermie: Planst du, die Heizung deines Hauses komplett zu erneuern oder hast du nur eine kleine Dachfläche für eine entsprechende Anlage zur Verfügung, dann solltest du dein warmes Wasser über Solarthermie erwärmen.

  • Warmwasserbereitung mit Photovoltaik und Heizstab: Wird eine Photovoltaikanlage mit einem Heizstab gekoppelt, der mit einem Pufferspeicher verbunden ist, kann dieser über den Solarstrom betrieben und auf diese Weise zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Dieses Vorgehen eignet sich für alle Heizungsanlagen, die mit einem Warmwasserspeicher arbeiten. Viele moderne Anlagen sind bereits darauf ausgelegt, dass ein Heizstab nachgerüstet werden kann. Diese Form ist eine kostengünstige Variante für eine Warmwasserbereitung durch Solarstrom, denn hierfür muss nicht die komplette Heizung modernisiert werden.

Wärmepumpen: Eine Frage der Kombination mit Solarthermie oder Photovoltaik

Das Heizen mit einer Wärmepumpe sorgt für einen stetigen und hohen Stromverbrauch. Um die Kosten dieser Heizungsform zu reduzieren, eignet sich die Koppelung mit einer Solarthermie- oder auch einer Photovoltaikanlage. Die Wärme, die durch die Solaranlage produziert wird, kann in die Heizungsleitungen der Wärmepumpe eingespeist werden und so den Energieaufwand zum Erreichen der gewünschten Raumtemperatur senken.

Die Photovoltaikanlage eignet sich dazu, die Wärmepumpe selbst zu betreiben und so weniger Strom aus dem öffentlichen Netz zu beziehen. Oft ist es aber so, dass im Herbst und im Winter, wenn am meisten geheizt wird, die Sonne nur wenige Stunden scheint. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, eine Photovoltaikanlage mit einem Energiespeicher zu kombinieren, damit bei strahlendem Sonnenschein so viel Energie wie möglich zum späteren Verbrauch gespeichert werden kann. Diese Kombination wird zeitnah durch ein Förderprogramm bezuschusst. Aktuell entfällt beispielsweise die Mehrwertsteuer auf Solarmodule, Speicher, Kabel und weiteres Zubehör.

Tipp:

Energiespeicher sind aktuell zwar noch sehr teuer, die Solarenergie-Branche entwickelt sich aber stets weiter und arbeitet an effizienten Modellen. Bei deinem Energie-Projekt kannst du Geld sparen, indem du bei eBay zum Beispiel gebrauchte Photovoltaik-Panele kaufst.

Solarthermie oder Photovoltaik: Voraussetzungen für die Installation an Altbauten

Egal, ob Photovoltaik oder Solarthermie: Bei einem Altbau müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, damit eine solche Anlage installiert werden kann. Je nachdem, wie alt das Gebäude ist, kann der Zustand des Dachstuhls, der Ziegeln oder der Dämmung unzureichend für dieses Vorhaben sein. Deshalb ist auf folgende Aspekte zu achten, wenn du eine Photovoltaik-Anlage oder ein Solar-Komplettset kaufen und aufs Dach bringen möchtest:

  • Tragfähigkeit des Dachstuhls: Im Vergleich zu heute wurden Dachstühle früher aus deutlich schmaleren Balken konstruiert. Aus diesem Grund sind ältere Dächer auch nicht so tragfähig wie neue. Altbauten trotzen zwar der Last durch Wind und Schnee, halten das zusätzliche Gewicht einer Solarthermie- oder Photovoltaikanlage aber nicht zusätzlich aus.

  • Abdichtung der Dacheindeckung: Altbauten ha ben in der Regel nur eine Dichtebene unter den Ziegeln, was die Installation einer PV- oder Solarthermie-Anlage erschwert. Diese muss direkt am Unterbau des Daches angebracht werden, wofür die Ziegel zuerst entfernt, dann zugeschnitten und schließlich wieder angebracht werden. Im Zuge dessen können die Dachziegel brechen und müssen repariert oder ausgetauscht werden, damit das Dach weiterhin dicht bleibt. Oft ist es beim Altbau sinnvoll, das Dach zuerst komplett zu sanieren, bevor eine Solarthermie- oder Photovoltaikanlage installiert werden kann.

  • Zustand existierender Elektroinstallationen: Oft entsprechen die verlegten Kabel und auch die Sicherungen in Altbauten nicht den aktuellen Standards für Elektroinstallationen und halten deutlich weniger aus als in Neubauten. Computer, Fernseher, Musikanlage und Co. reizen die Belastbarkeit des Stromnetzes meist schon vollständig aus. Einer zusätzlichen Belastung durch eine PV- oder Solarthermieanlage ist dieses dann nicht mehr gewachsen. Hier gilt zu prüfen, ob die aktuellen Elektroinstallationen den alltäglichen Belastungen standhalten und moderne Sicherheitsstandards erfüllen.

Ob du für dein Altbau-Dach eine Photovoltaik-Komplettanlage kaufen kannst, verrät dir ein Dachgutachten. Dieses beurteilt die Eignung der Oberfläche und der Statik für die Installation einer solchen Anlage.

Solar oder Photovoltaik: Was ist nun besser?

Es lässt sich nicht verallgemeinern, ob Solarthermie oder Photovoltaik die bessere Technik ist, denn es kommt – wie bereits erwähnt – immer auf die Gegebenheiten an. Bei einem hohen Eigenverbrauch an Strom ist die Photovoltaikanlage die empfohlene Wahl. Hast du nur wenig Platz oder möchtest dein Zuhause mit Solarenergie heizen, schaffst du dir am besten eine Anlage für Solarthermie an. Wie auch immer du dich entscheidest: Bei eBay verkaufen zahlreiche Anbieter die passende Ausstattung, um Energie zu Hause zu erzeugen.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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