Eine Hand mit Handschuh öffnet den Bremsflüssigkeitsbehälter im Motorraum eines Fahrzeugs.

Bremsflüssigkeit gehört zu den aggressivsten Flüssigkeiten, die deinem Autolack gefährlich werden können. Bereits kleine Tropfen können erhebliche Schäden verursachen, die den Fahrzeugwert nachhaltig mindern. Doch keine Panik: Mit den richtigen Sofortmaßnahmen und etwas Vorsicht kannst du Lackschäden oft verhindern oder zumindest begrenzen.

In diesem Artikel erfährst du, wie Bremsflüssigkeit den Lack angreift, welche Schritte du sofort einleiten solltest und wie du deinen Lack langfristig vor schädlichen Flüssigkeiten wie Batteriesäure, AdBlue oder sogar Vogelkot schützen kannst.

Die Auswirkungen von Bremsflüssigkeit auf Autolack

Bremsflüssigkeit ist aggressiv und kann den Autolack schnell angreifen. Das liegt an ihrer chemischen Zusammensetzung, die speziell darauf ausgelegt ist, hitzebeständig und stark reibungsfest zu sein. Doch genau diese Eigenschaften machen sie auch gefährlich für den Lack: Sie greift die Lackoberfläche an und kann ihn innerhalb kurzer Zeit aufweichen. Bereits ein kleiner Tropfen Bremsflüssigkeit führt zu dauerhaften Lackschäden, wenn er nicht rechtzeitig entfernt wird.

Sofortmaßnahmen bei Bremsflüssigkeitskontakt

Sollte Bremsflüssigkeit auf den Lack gelangen, ist schnelles Handeln entscheidend. Folgende Schritte helfen, den Schaden so gering wie möglich zu halten:

  1. 1

    Mit Wasser nachspülen:

    Spüle die betroffene Stelle gründlich mit klarem Wasser ab, um die Reste der Bremsflüssigkeit zu entfernen.

  2. 2

    Lack sofort abwischen:

    Verwende ein sauberes, fusselfreies Tuch, um die Bremsflüssigkeit vorsichtig abzutupfen. Nicht reiben, da dies den Lack weiter beschädigen könnte.

  3. 3

    Schonende Lackpflege auftragen:

    Nutze spezielle Lackpflegemittel, um den Autolack zu schützen und verbleibende Chemikalienreste zu neutralisieren.

Mit diesen Maßnahmen kannst du den Lack vor weiteren Schäden bewahren und ihm die nötige Pflege zukommen lassen. 

Kann Bremsflüssigkeit zum Lackentfernen verwendet werden?

Bremsflüssigkeit kann Lack zwar effektiv aufweichen, sollte jedoch keinesfalls zum Entfernen von Lack genutzt werden. Die chemische Wirkung ist schwer zu kontrollieren und kann massive Schäden am Fahrzeug verursachen. Außerdem sind auch Schädigungen der Haut nicht ausgeschlossen, wenn man in Kontakt mit der Bremsflüssigkeit kommt. Wer Lack entfernen möchte, greift besser auf geeignete Produkte zurück. Zudem kann Bremsflüssigkeit auch empfindliche Teile der Bremsen und Bremsenteile beeinträchtigen, weshalb auch hier Vorsicht geboten ist.

Langzeitfolgen von Bremsflüssigkeit auf Lack

Bremsflüssigkeit kann schon nach kurzer Zeit sichtbare Lackschäden verursachen. Bleibt sie auf dem Lack, bilden sich Verfärbungen, matte Stellen und sogar Lackabplatzungen. Solche Langzeitschäden können den Fahrzeugwert mindern und erfordern oft eine Neulackierung. 

Weitere Flüssigkeiten, die den Autolack angreifen können

Neben Bremsflüssigkeit zählen auch andere Substanzen zu den Feinden des Autolacks. Beispielsweise kann Batteriesäure bei Kontakt schnell zu irreparablen Schäden führen. Ebenso ist AdBlue, obwohl es für moderne Dieselfahrzeuge unverzichtbar ist, aggressiv gegenüber dem Lack. Nicht zu vergessen: Vogelkot – ein häufig unterschätzter Lackschädling, der den Autolack zerstört. Durch seine ätzende Wirkung, verursacht durch enthaltene Säuren, kann er den Klarlack angreifen und dauerhafte Schäden hinterlassen, wenn er nicht rechtzeitig entfernt wird.

Prävention und Schutzmaßnahmen für den Autolack

Um den Lack vor schädlichen Flüssigkeiten zu schützen, sind folgende Maßnahmen sinnvoll:

  • Vorsicht beim Nachfüllen von Flüssigkeiten: Achte besonders beim Nachfüllen von Bremsflüssigkeit, Batteriesäure oder AdBlue darauf, dass nichts auf den Lack tropft.
  • Lack schützen: Regelmäßige Versiegelungen oder Wachsschichten bieten eine Schutzbarriere, die das Eindringen aggressiver Stoffe erschwert.
  • Empfindliche Bereiche abdecken: Beim Arbeiten im Motorraum, insbesondere an den Bremsen, ist es hilfreich, empfindliche Teile und den Lack mit einer Abdeckung zu schützen.
  • Frühwarnsysteme nutzen: Ein intakter Bremsbelagfühler kann frühzeitig auf Verschleiß oder Flüssigkeitsverluste hinweisen, wodurch größere Schäden vermieden werden.
  • Professionelle Wartung: Die Wartung und der Austausch von Bremsflüssigkeit sollten immer von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden. So wird nicht nur der Lack geschützt, sondern auch die Verkehrssicherheit gewährleistet.

Hinweis:

Egal ob Vogelkot, Bremsflüssigkeit oder Batteriesäure – schnelles Handeln ist entscheidend, um Schäden zu vermeiden. Reinige betroffene Stellen am besten sofort mit Wasser und einem sanften Reinigungsmittel, um langfristige Lackschäden zu verhindern.

Bremsflüssigkeit und andere aggressive Substanzen können den Autolack innerhalb kürzester Zeit stark schädigen. Schnelles Handeln ist daher essenziell, um Verfärbungen, matte Stellen oder sogar Abplatzungen zu verhindern. Sofortmaßnahmen wie gründliches Abspülen und sanftes Abtupfen retten in vielen Fällen die Lackoberfläche.

Noch besser: Mit präventiven Maßnahmen wie Lackversiegelungen, regelmäßiger Pflege und professioneller Wartung lässt sich das Risiko minimieren. Ob Bremsflüssigkeit, Vogelkot oder Batteriesäure – der Schlüssel zu einem glänzenden, intakten Lack ist eine Kombination aus Vorsicht, schneller Reaktion und gezieltem Schutz. So bleibt dein Fahrzeug nicht nur optisch makellos, sondern behält auch langfristig seinen Wert.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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