
Als Bremsleitung bezeichnet man im Allgemeinen die starren Rohre, die zusammen mit den flexiblen Bremsschläuchen dafür verantwortlich sind, die Bremsflüssigkeit zu den Bremsen zu leiten. Sie werden immer an Stellen im Bremssystem eingesetzt, an denen die Leitung nicht beweglich sein muss. Deine Bremsleitungen sind im wahrsten Sinne überlebenswichtig. Denn sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Bremsen deines Autos funktionieren. Aber was kannst du tun, wenn die Leitungen einmal defekt sind? Und kannst du deine Bremsleitungen reparieren? Antworten findest du hier.
Darf man eine Bremsleitung reparieren?
Prinzipiell ist es erlaubt, Bremsleitungen zu reparieren – solange die notwendigen Vorschriften eingehalten werden. In Deutschland müssen Bremsleitungen der DIN 74234 entsprechen. Diese Norm schreibt zulässige Dimensionen, Werkstoff-Spezifikationen, Bördelungen und Berstdrücke vor. Beim Reparieren einer Bremsleitung ist es nötig, Rohre zu schneiden, zu entgraten, zu biegen und zu bördeln. Ohne zum Beispiel ein Bördelgerät und das richtige Werkzeug zum Biegen ist es nicht möglich, eine Bremsleitung zu erneuern.
Da Bremsleitungen sicherheitsrelevante Bauteile sind, solltest du ihre Reparatur nur qualifizierten Fachwerkstätten überlassen. Denn dafür ist – wie bereits erwähnt – sowohl Spezialwerkzeug als auch einiges an Erfahrung nötig. Eine unsachgemäß reparierte Bremsleitung ist ein Mangel bei der Hauptuntersuchung, kann zu Unfällen sowie zum Erlöschen deines Versicherungsschutzes führen.
Allerdings kannst oder solltest du sogar deine Bremsleitungen regelmäßig selbst auf Beschädigungen untersuchen und sie pflegen. Heutzutage werden meist Bremsleitungen aus Stahl verwendet, die mit einer schützenden Beschichtung versehen sind. Ist diese Beschichtung beschädigt, kann die Bremsleitung anfangen zu rosten. Dann wird es schnell gefährlich. Hier kannst du vorbeugend Korrosionsschutz auftragen.
Bremsleitung reparieren: Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Die Kosten, die eine gute Werkstatt für den Wechsel von Bremsleitungen und Bremsschläuchen berechnet, sind von Auto zu Auto unterschiedlich, halten sich aber meist in Grenzen. Sie hängen von der Zugänglichkeit, Biegung und Materialausführung deiner Bremsleitungen ab – und nicht zuletzt dem Arbeitslohn. Normalerweise kostet der Austausch von Bremsleitungen zwischen 200 und 500 Euro. Nicht immer ist es nötig, gleich alle starren Bremsleitungen zu erneuern. Die entstehenden Kosten können gesenkt werden, wenn nur ein Stück im Leitungssystem ersetzt wird.
Bremsleitungen reparieren: Vorsicht bei Oldtimern
Heutzutage sind Bremsleitungen oft aus ummanteltem Stahl hergestellt. Bei alten Autos können aber auch sogenannte „CuNiFer“-Leitungen mit einer Legierung aus Kupfer, Nickel und Eisen verbaut sein. Ihr Vorteil war die geringe Anfälligkeit gegenüber Rost und eine gute Biegsamkeit. Allerdings waren sie aufgrund des weichen Materials lange nicht zugelassen.
Erst 2020 wurde durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Allgemeine Betriebserlaubnis 61429 für Kupfer-Nickel-Bremsleitungen (KuNiFer) erteilt. Falls du einen Oldtimer fährst, lohnt es sich also, in einer Werkstatt, die sich auf Oldtimer spezialisiert hat, nachzufragen, ob du CuNiFer-Leitungen einbauen lassen oder erneuern kannst.
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