
Dein Auto macht Geräusche beim Bremsen oder verzögert nicht richtig oder wie gewohnt? Dann solltest du dir die Bremsanlage näher ansehen. Dazu gehört auch, die Bremsscheiben zu überprüfen und zu messen. Sicherheitshalber sollten stets Kfz-Expert*innen in die Reparatur involviert werden. Geübte Hobby-Mechaniker*innen mit fundierten Fachkenntnissen können aber auch selbst die Bremsscheiben messen. Im Folgenden erfährst du, welches Werkzeug du benötigst, woran du Verschleiß erkennst und wie du korrekt vorgehst.
Welches Werkzeug benötige ich zum Messen der Bremsscheiben?
Dicke, Seitenschlag und Durchmesser – zum Messen der Bremsscheiben benötigst du folgendes Werkzeug:
- Bremsscheiben-Messschieber: Mit einem kleinen Messschieber, der speziell für die Bremsscheiben vorgesehen ist, ermittelst du die Dicke.
- Messuhr: Die sogenannte Messuhr ist dafür da, den Seitenschlag der Bremsscheibe zu messen.
- Messschieber, Messkluppe oder Gliedermaßstab: Mithilfe eines großen Messschiebers, einer Messkluppe oder eines Gliedermaßstabs (Zollstock) bestimmst du den Durchmesser der Bremsscheibe.
Wie sehe ich, ob die Bremsscheiben noch gut sind?
Neue Bremsscheiben erkennst du an einer glänzenden, glatten Oberfläche, die keine Riefen oder Rillen hat und maximal Flugrost aufweist. Scheiben, die bereits einige tausend Kilometer gefahren wurden, zeigen leichte Rillen. Allerdings ist der Verschleiß nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Mit der Zeit nutzen sich Bremsscheiben automatisch ab und verlieren an Dicke. Ab einem gewissen Punkt bremsen sie dann nicht mehr effektiv. Aus diesem Grund geben Autohersteller Bremswechselintervalle vor und auch der TÜV kontrolliert die Bremsen regelmäßig. Moderne Fahrzeuge verfügen zudem über einen Sensor, der darauf hinweist, dass die Bremsbeläge heruntergefahren und verschlissen sind.
Deine Fahrweise, das Streckenprofil und Umwelteinflüsse bestimmen, wie schnell sich die Bremsen deines Fahrzeugs abnutzen. Die vom Hersteller angegebene Kilometerzahl kann daher zu niedrig angesetzt sein. Da auch der TÜV bei seiner regulären Überprüfung den Verschleiß lediglich schätzt und auch Sensoren kaputt gehen können, solltest du stets selbst wachsam sein. Somit ist es ratsam, die Bremsscheiben regelmäßig zu messen.
Wie erkennst du einen Verschleiß an den Bremsscheiben?
- Grat am Scheibenrand
- Riefen oder Rillen
- blaue Verfärbung
- Druckstellen
- starker Rost
- Seitenschlag
Verschleiß an den Bremsscheiben messen: Schritt für Schritt
Bevor du an deinem Auto die Bremsscheiben messen kannst, musst du zunächst die Räder demontieren. Sind die Bremsscheiben freigelegt, kann es losgehen.
Wann ist eine Bremsscheibe verschlissen?
Hat eine Bremsscheibe die Mindestdicke erreicht, müssen neue Bremsscheiben her. Auch Risse in der Bremsscheibe sind inakzeptabel, da sie die Wärmeableitung hemmen. Diese ist jedoch erforderlich, um effizient zu bremsen. Wichtig zu wissen: Bremsscheiben werden immer achsweise ersetzt. Du wechselst also immer die Bremsscheiben an beiden Vorder- oder Hinterrädern. Reparierst du nur eine Seite, riskierst du, dass dein Wagen aufgrund der unterschiedlichen Bremsweisen beim Fahren zur Seite ausbricht.
Außerdem empfiehlt es sich, bei neuen Bremsscheiben auch die Bremsbeläge zu wechseln. Denn die Beläge passen sich an die Scheiben an, mit denen sie „zusammenarbeiten”. Wechselst du nur die Scheiben aus, können Unebenheiten an der Kontaktfläche beider Teile die Bremsleistung verringern.
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