
Die Lichthupe ist ein einfaches, aber oft missverständliches Kommunikationsmittel im Straßenverkehr. Das tonlose Signal kann beim Autofahren aber sehr wichtig sein. Indem Autofahrer*innen kurzzeitig das Fernlicht betätigen, können sie sich gegenseitig ein Zeichen geben. Doch welche Regeln gelten für den Einsatz der Lichthupe? Im Folgenden erfährst du, wie du sie richtig verwendest und wann die Benutzung erlaubt ist.
Die Lichthupe und ihre Anwendungen
Typischerweise wird die Lichthupe verwendet, um anderen Fahrer*innen zu signalisieren, dass sie Platz zum Überholen machen sollen oder um auf eine drohende Gefahr hinzuweisen. Betätigst du sie, leuchten die beiden vorderen Scheinwerfer kurz hell auf. Dieses sind klassische Situationen, in denen die Lichthupe im Straßenverkehr eingesetzt wird:
- Überholsignal: Die Lichthupe wird häufig vor dem Überholen verwendet. Sie dient als Aufforderung, Platz zu machen und dem nachfolgenden Fahrzeug das Überholen zu ermöglichen.
- Dankeschön: Das tonlose Signal kann auch verwendet werden, um sich bei anderen Autofahrer*innen zu bedanken. Besonders, wenn dir jemand Platz gemacht oder dir das Überholen ermöglicht hat.
- Warnung vor Gefahr: Mithilfe der Lichthupe kannst du andere Verkehrsteilnehmer*innen vor Gefahren warnen. Zudem kannst du sie darauf aufmerksam machen, wenn sie ohne die notwendige Beleuchtung fahren oder ihr Fahrzeug Sicherheitsmängel aufweist.
Dann ist die Lichthupe auf der Autobahn erlaubt
Auf der Autobahn ist die Lichthupe erlaubt, um vor Gefahren zu warnen oder das bevorstehende Überholen anzuzeigen. Entgegen der allgemeinen Ansicht darfst du das stille Signal verwenden, wenn vorausfahrende Autofahrer*innen deine Überholabsicht nicht erkennen, obwohl du bereits links blinkst. Das ist auf Autobahnen eine gängige und akzeptierte Praxis. Unabhängig davon ist es wichtig, dass zusätzlich immer der nötige Sicherheitsabstand eingehalten wird. Als Richtwert gilt der halbe Tachowert in Metern. Zudem kannst du mit Hilfe der Lichthupe auf Gefahrensituationen, wie ein Hindernis oder ein liegengebliebenes Fahrzeug, hinweisen.
Allerdings sollte mit dem Signal vorsichtig umgegangen und darauf geachtet werden, dass sich andere Verkehrsteilnehmer*innen nicht genötigt fühlen. Denn eine missbräuchlich verwendete Lichthupe kann zu einem Bußgeld führen. Eine Nötigung durch Lichthupe stellt sogar eine Straftat dar, die mit bis zu sechs Monaten Fahrverbot, Entzug der Fahrerlaubnis, bis zu drei Punkten in Flensburg oder einer Freiheitsstrafe geahndet werden kann.
Lichthupe innerorts und außerorts: Wo darf man sie benutzen?
Innerhalb geschlossener Ortschaften sollte die Lichthupe zurückhaltender verwendet werden. Insbesondere in Wohngebieten oder auf belebten Straßen ist zu beachten, dass andere Verkehrsteilnehmer*innen durch den Einsatz nicht geblendet oder irritiert werden.
Außerorts darf die Lichthupe als Signal zum Überholen verwendet werden. Sie dient als Aufforderung an den vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer, Platz zu machen. Nutze die Lichthupe außerdem außerhalb geschlossener Ortschaften, um vor potenziellen Gefahren zu warnen.
Die Lichthupe ist also erlaubt, wenn du andere Verkehrsteilnehmer*innen vor einer Gefahr warnen oder du außerorts einen Überholvorgang vornehmen möchtest. Das gilt auch auf der Autobahn. Möchtest du Autofahrer*innen nur ein Signal geben, ist das Aufblinken der Frontscheinwerfer verboten. Du darfst andere damit beispielsweise nicht vor einem Blitzer warnen oder ihnen dadurch Vorfahrt gewähren.
Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden. |