
Das elektrische Herzstück der meisten Fahrzeuge ist die Nassbatterie. Diese Batterien – auch bekannt als Blei-Säure- oder Starterbatterien – sind für den Zündstrom und die Versorgung aller elektrischen Systeme im Fahrzeug verantwortlich. Doch was zeichnet eine Nassbatterie aus, wie funktioniert sie und worin unterscheiden sich ihre verschiedenen Bauweisen? Hier findest du die Antworten.
Was ist eine Nassbatterie? Definition und Grundlagen
Bei traditionellen Fahrzeugen spricht man bei der Nassbatterie in den meisten Fällen von der „Starterbatterie“ – denn hier kommt diese Variante der Blei-Säure-Batterie zum Einsatz. Sie ist sowohl für den initialen Zündstrom als auch für die allgemeine Stromversorgung im Fahrzeug verantwortlich. Der Begriff „Nassbatterie“ kommt aus Zeiten, in denen noch destilliertes Wasser in die Batterien nachgefüllt werden musste. Heutzutage gelten sie allerdings als größtenteils wartungsfrei.
Moderne Nassbatterien produzieren beim Laden Wasserstoff und Sauerstoff – beides wird innerhalb der Zelle selbständig wieder zu Wasser umgewandelt. Ventile verhindern dabei einen möglichen Überdruck durch Gasbildung innerhalb der Batterie.
Wie funktioniert eine Nassbatterie?
Im Kern besteht eine Nassbatterie aus zwei Elektroden und einer wässrigen Schwefelsäurelösung. Die Elektroden bestehen aus zwei Platten – einer aus Blei (negativ) und einer aus Bleidioxid (positiv). Die beiden Elektroden sind in die Schwefellösung getaucht und werden durch einen Separator getrennt. Der Strom fließt innerhalb der Lösung von der negativen Bleiplatte zur positiven Bleioxid-Platte. Die dadurch ausgelöste Reaktion mit der Säure produziert Bleisulfat, Wasserstoff und Sauerstoff. Wasserstoff und Sauerstoff werden dabei von der Batterie selbstständig wieder zu Wasser verbunden.
Beim Laden der Batterie – durch den Generator oder ein Ladegerät – wird dieser Prozess umgekehrt. Aus Bleisulfat und Wasser entstehen wieder Blei, Bleioxid und Schwefelsäure.
Hat die Blei-Säure-Batterie Nachteile?
Eine vollständige Entladung der Nassbatterie führt zu langfristigen Schäden. Schon bei zu starker Entladung bilden sich sogenannte Bleisulfat-Kristalle in der Batterie. Diese Kristalle setzen sich auf der Oberfläche der Flüssigkeit ab. Als Konsequenz reduziert sich die Ladekapazität der Batterie, da immer weniger Elektrolyt – also Flüssigkeit – vorhanden ist. Die Kristalle binden auch das Blei und erodieren so ebenfalls die Bleiplatten. Im schlimmsten Fall sinken die Kristalle auf den Boden der Batterie, wo sie verschlammen und einen Kurzschluss auslösen können.
Moderne Nassbatterien – wie EFB- oder AGM-Batterien – beugen Problemen wie Erosion und Kristallbildung durch ihre speziellen Bauweisen vor.
Durch neue Erkenntnisse, Produktionsmethoden und den Einsatz alternativer Materialien wurde die Nassbatterie über die Jahre immer weiter entwickelt und optimiert. Welche Arten von Nassbatterien es gibt, erfährst du hier:
- Konventionelle Blei-Säure-Batterie: Diese Batterie ist der Ursprung der Blei-Säure-Batterien. Sie orientiert sich an dem hier beschriebenen Aufbau einer Nassbatterie und besteht meist aus mehreren Bleiplatten mit eingeschlossenem Elektrolyt. Bei der umgangssprachlichen Nassbatterie handelt es sich normalerweise um eine konventionelle Blei-Säure-Batterie.
- EFB-Batterie: Bei dieser Form der Nassbatterie sind die Bleiplatten mit einem Polyvlies-Material überzogen. Dieses verhindert Erosion und hält sie in Position. Diese spürbar leistungsstärkere Batterie zeichnet sich durch eine höhere Stromaufnahme und eine hohe Zyklenfestigkeit aus. EFB-Batterien findest du oftmals in Fahrzeugen mit höherem Stromverbrauch und Systemen wie der Start-Stopp-Automatik.
- AGM-Batterie: Hierbei handelt es sich um die aktuell leistungsstärkste Variante der Nassbatterie. Gepresstes Glasvlies mit gebundener Batteriesäure verleiht der Batterie sowohl ihr höheres Gewicht als auch ihre überragende Leistung. AGM-Batterien finden sich oft in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik und Bremsenergie-Rückgewinnung wieder.
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