Eine Person montiert einen Reifen am Auto, in dem sie die Reifenmuttern löst.

Beim Autofahren verlassen wir uns auf viele Komponenten, die reibungslos zusammenarbeiten müssen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Radmuttern oder Radbolzen. Sie halten die Räder sicher an Ort und Stelle und sorgen dafür, dass wir auf der Straße fahren können, ohne uns Gedanken über einen plötzlichen Radverlust machen zu müssen.

In diesem Beitrag erfährst du, wann man Radmuttern nachziehen sollte, ob du sie selbst nachziehen kannst oder du besser Fachpersonal hinzuziehen solltest sowie welche Kosten dabei auf dich zukommen können.

Wann muss man Radmuttern nachziehen?

Es gibt verschiedene Situationen, in denen du Radmuttern besser nachziehen solltest:

  1. nach dem Wechsel der Autoreifen auf Winterreifen oder Sommerreifen 
  2. ab einer bestimmten Kilometerzahl
  3. nach längerer Standzeit des Fahrzeugs (z. B. Winterpause)

Reifen nachziehen vergessen – was nun?

Das regelmäßige Nachziehen der Radmuttern ist wichtig, um die Sicherheit während der Fahrt zu gewährleisten. Wenn du dies zu lange vernachlässigt hast, hole es am besten schnell nach. Denn sind die Radmuttern nicht ausreichend festgezogen, kann sich das Rad während der Fahrt lockern. Dies führt zu einem gefährlichen Fahrverhalten deines Fahrzeugs und birgt das Risiko eines Unfalls.

Was passiert, wenn man die Reifen nicht nachzieht?

Kleines Versäumnis – große Wirkung: Wenn man die Reifen nicht regelmäßig nachzieht, kann dies zu schwerwiegenden Problemen führen. Durch die Vibrationen während der Fahrt können sich die Radmuttern allmählich lockern. Im schlimmsten Fall kann sich das Rad sogar vollständig lösen und zu einem schweren Unfall führen. Spätestens bei jedem saisonalen Radwechsel werden die Radmuttern nachgezogen, um die Fahrsicherheit der neuen Reifen zu gewährleisten. Wechselt man jedoch nicht regelmäßig von Sommer- auf Winterreifen und zurück, sollte man spätestens nach 5.000 gefahrenen Kilometern seine Radmuttern  kontrollieren und gegebenenfalls nachziehen.

Wann sollte man Radmuttern nachziehen?

Es ist wichtig zu beachten, dass keine pauschale Angabe für alle Fahrzeugtypen und -modelle gleichermaßen gilt. Wir raten dir: Wirf am besten einfach einen Blick in das Handbuch deines Fahrzeugs und beachte die spezifischen Anweisungen. Bemerkst du ein „Schlackern“ beim Fahren, solltest du sofort anhalten und die Radmuttern prüfen.

Nach wie vielen Kilometern muss man Radschrauben nachziehen?

In der Regel wird empfohlen, die Radmuttern nach 50 bis 100 gefahrenen Kilometern nach einem Radwechsel nachzuziehen. Eine Pflicht dazu gibt es jedoch nicht. Dennoch solltest du zu deiner eigenen Sicherheit den festen Sitz der Radmuttern nach einem Radwechsel prüfen.

Radmuttern selber nachziehen in 5 Schritten

Das Nachziehen der Radmuttern ist eine relativ einfache Aufgabe, die in den meisten Fällen problemlos selbst erledigt werden kann. Dabei ist es wichtig, das richtige Drehmoment einzuhalten, um die Radmuttern nicht zu überdrehen oder zu lockern. Dazu brauchst du einen speziellen Drehmomentschlüssel. Die genauen Anweisungen zum Anzugsmoment für dein Fahrzeug findest du in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs.

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    Stelle sicher, dass du einen Drehmomentschlüssel oder mindestens einen Radkreuzschlüssel zur Hand hast.

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    Parke das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche und schalte den Motor aus. Ziehe eventuell die Handbremse an und lege einen Gang ein.

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    Löse die Radmuttern mit dem Radkreuzschlüssel, indem du sie gegen den Uhrzeigersinn drehst. Achte darauf, die Radmuttern noch nicht komplett zu lösen, sondern nur leicht zu lockern.

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    Nimm den Drehmomentschlüssel zur Hand und wähle die Hälfte des vom Fahrzeughersteller angegebenen Anzugsdrehmoments. Platziere den Drehmomentschlüssel auf der Radmutter und ziehe diese im Uhrzeigersinn fest, bis das gewünschte Anzugsmoment erreicht ist.

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    Ziehe die Radmuttern anschließend mit dem richtigen Anzugsdrehmoment nacheinander in einem diagonalen Muster fest an.

Wichtig:

Das korrekte Drehmoment ist entscheidend, um die Radmuttern nicht zu überdrehen oder zu lockern. Das vorgegebene Anzugsmoment variiert je nach Fahrzeugtyp und Radmuttergröße. Das Fahrzeughandbuch, die Fahrzeughersteller oder eine Fachwerkstatt sind wertvolle Quellen, um das spezifische Anzugsmoment für die Radmuttern deines Fahrzeugs zu finden.

Wann sollte man die Radmuttern doch lieber in der Werkstatt nachziehen lassen?

Du solltest eine Werkstatt aufsuchen, wenn folgende Punkte gegeben sind:

  • Fehlendes Werkzeug oder mangelnde Kenntnisse

  • Unsicheres oder ungewöhnliches Fahrverhalten trotz erfolgter Kontrolle

Wie viel kostet Radmuttern-Nachziehen in der Werkstatt?

Die Kosten für das Nachziehen der Radmuttern in einer Werkstatt können je nach Standort, Werkstatt und Fahrzeugtyp variieren. Grundsätzlich ist es in Serviceleistungen wie Radwechsel oder bei sonstigen Tätigkeiten, bei denen das Rad abgenommen wird, im Preis inbegriffen. 

Der Aufwand für das Nachziehen der Radmuttern in der Werkstatt ist in der Regel gering.

Fazit: Radmuttern selber nachziehen oder doch lieber in die Werkstatt?

Ein Werkstattbesuch, um die Radmuttern nachziehen zu lassen, bietet den Vorteil einer professionellen Durchführung und möglicherweise einer zusätzlichen Überprüfung anderer wichtiger Fahrzeugkomponenten. 

Wenn du jedoch über die richtigen Werkzeuge und Kenntnisse verfügst, kannst du das Nachziehen der Radschrauben auch selbst durchführen und damit Zeit und Kosten sparen.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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