Der Kauf neuer Autoreifen gehört zu den vergleichsweise komplexeren Anschaffungen. Dabei ist es wichtig, Reifen zu kaufen, die zum eigenen Fahrzeug passen. Doch woran erkennst du, welche Pneus du brauchst? Die individuelle Autoreifen-Bezeichnung liefert dir alle wichtigen Informationen.
Reifenbezeichnung erklärt: Wofür stehen die Zahlen und Buchstaben?
Auf Autoreifen finden sich verschiedene Bezeichnungen: Neben dem Reifenhersteller, dem Herstellungsdatum sowie der Profilbezeichnung liefert vor allem die Reifenkennzeichnung (alternativ auch „Reifen-Nummer“) alle wichtigen Kennzahlen. Die Reifenbezeichnung findest du an der Flanke des jeweiligen Rades – also seitlich zwischen der Felge und dem Reifenprofil. Sie besteht immer aus einer Kombination von mehreren Zahlen und Buchstaben.
Wie du deine Reifen lesen kannst, zeigt folgendes Beispiel der fiktiven Reifenbezeichnung 175/65 R14 90H. So lässt sie sich einordnen:
- 175: Die erste Zahl beschreibt die Reifenbreite in Millimetern. Dabei handelt es sich um die breiteste Stelle ohne Belastung.
- 65: Die nächste Zahl gibt den Profilquerschnitt in Prozent an. Dieser beschreibt das Verhältnis der Flankenhöhe zur Laufflächenbreite.
- R: Der erste Buchstabe in der Reifenbezeichnung bezieht sich auf die Reifenbauart. In diesem Fall steht „R“ für „Radial“. Weitere mögliche Bezeichnungen für die Reifenbauart sind u. a. „D“ für „Diagonal“ sowie „RF“ für „Runflat“.
- 14: Auf die Reifenbauart folgt die passende Felgengröße bzw. der Felgendurchmesser in Zoll. Der Reifen in diesem Beispiel passt für Felgen für 14-Zoll-Reifen.
- 90: Auf die Felgengröße folgt der Wert für den Tragfähigkeitsindex, der die zulässige Last für einen Reifen angibt. Die Zahl 90 steht für eine Maximallast von 600 Kilogramm. Weitere Beispiele sind 50 für 190 Kilogramm sowie 105 für 925 Kilogramm.
- H: Der letzte Buchstabe bezeichnet den Geschwindigkeitsindex und damit die maximal zulässige Fahrgeschwindigkeit. „H“ steht für eine Maximalgeschwindigkeit von 210 km/h. Weitere Obergrenzen sind beispielsweise gekennzeichnet mit „L“ für 120 km/h, „S“ für 180 km/h, „V“ für 240 km/h sowie „Y“ für 300 km/h.
Dein Fahrzeugschein sowie deine Zulassungsbescheinigung geben dir Auskunft über die für dein Fahrzeug zugelassenen Reifenarten. Es ist wichtig, dass du nur Reifen fährst, die für dein Auto zugelassen sind – denn ansonsten erlischt die Betriebserlaubnis.
Übrigens: Eine Kombination von verschiedenen Reifenarten (beispielsweise Radial und Diagonal) ist nicht gestattet.
Die unterschiedlichen Kennzeichnungen der verschiedenen Reifentypen
Neben den genannten Angaben zu den Reifen lässt sich anhand der Reifenbezeichnung auch ablesen, um welche Art von Pneus es sich handelt. So kannst du der Kennzeichnung entnehmen, ob es sich um Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen handelt.
Die Kennzeichnung „M+S“ (Matsch und Schnee) findet man sehr häufig auf Winterreifen. Allerdings bedienen sich auch Sommerreifen und Ganzjahresreifen dieser Kennzeichnung. Daher ist sie kein aussagekräftiges Merkmal, um Winterreifen zu identifizieren. Seit dem 1. Januar 2018 werden Winterreifen und zugelassene Ganzjahresreifen mit dem Alpine-Symbol gekennzeichnet – ein Piktogramm mit einem Berg und einer Schneeflocke. In Gebieten mit Winterreifenpflicht sind seitdem nur Reifen mit diesem Symbol zugelassen.
Hinweis: Wer seine Ganzjahresreifen vor 2018 erworben hat, darf noch bis zum 30. September 2024 mit diesen Reifen fahren. Danach ist der Wechsel auf neue, eindeutig gekennzeichnete Reifen erforderlich.