Schnee, Eis und deutlich niedrigere Temperaturen: Die Ansprüche an Reifen im Winter unterscheiden sich deutlich von denen im Sommer. Während im Sommer zumeist Grip auf trockener, heißer und gegebenenfalls nasser Fahrbahn gefragt ist, stellen Schnee, Matsch und Eis die Bereifung deines Autos vor ganz andere Herausforderungen. Hier sind Winterreifen gefragt, die sowohl beim Beschleunigen als auch beim Verzögern des Fahrzeugs auf rutschigem Untergrund ausreichend Traktion und Seitenführung bieten.
Was sind Winterreifen?
Es gibt klare Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen: Letztere kommen bei niedrigen Temperaturen und auf winterlichen Straßen zum Einsatz, da sich deren Gummimischungen besser eignen. Zudem verfügen Winterreifen über andere Profilmuster, deren Lamellen sich besser in Schnee und Matsch „vergraben” und sowohl für ein besseres Vorankommen als auch für ein stabileres Bremsen sorgen. In Deutschland besteht keine allgemeine Winterreifenpflicht, sondern eine situationsabhängige Regelung.
Winterreifen: Wie werden sie hergestellt?
Wir haben die wichtigsten Schritte bei der Herstellung von Winterreifen für dich zusammengefasst:
- Material: Bestandteile eines Winterreifens sind unter anderem Naturkautschuk, synthetischer Kautschuk, verschiedene Zusatzstoffe und Silika-Verbindungen.
- Vulkanisierung: Die Vulkanisierung der in Form gegossenen Reifenmaterialien findet unter hohem Druck und bei erhöhter Temperatur statt. Dieser Prozess vernetzt die Kautschukmoleküle und gibt dem Reifen seine endgültige Form, sein Profil und seine Stabilität.
- Finish: Nach der Qualitätskontrolle erfolgt die Reinigung der fertiggestellten Winterreifen, um überschüssige Rückstände oder Trennmittel zu entfernen. Anschließend werden die Reifen gekennzeichnet und mit den erforderlichen Markierungen und Labels versehen.
Funktionsweise und Eigenschaften von Winterreifen
Winterreifen erkennst du, abseits der verpflichtenden Kennzeichnung als „M+S-Reifen” (Vorsicht: Auch Allwetter- oder normale Sommerreifen können in manchen Fällen mit diesem Zeichen versehen werden.) oder mit dem standardisierten Schneeflocken-Symbol, vor allem an ihrem charakteristischen Profil. Ihre sogenannten Lamellen sind als feine Rillen auf dem Reifen erkennbar. Jede Bewegung übt Kraft auf den Reifen aus und versetzt die Lamellen in Bewegung. So kommt es zu Griffkanten, die auf Schnee und Eis für einen kürzeren Bremsweg, bessere Bodenhaftung und somit auch für eine verbesserte Beschleunigung sorgen. Zudem schafft eine weichere Gummimischung mehr Straßenkontakt. Dafür wird bei der Herstellung mehr Naturkautschuk beigegeben als bei Sommerreifen. Dadurch ist der Reifen bei Kälte elastischer. Ab Temperaturen von unter 7° Celsius entsteht so mehr Bodenkontakt.
In den ausgeprägten, breiten Profilrillen der Winterreifen sammelt sich Schnee. Die Vorteile: Eine verbesserte Haftung, da Schnee gut auf Schnee haftet. Über diese Rillen können die Reifen außerdem Wasser ableiten – dies optimiert den Kontakt zur Straße und verringert das Aquaplaning-Risiko.
Winterreifen: Das sind ihre Vorteile und Nachteile
Ein klarer Vorteil von Winterreifen ist die zusätzliche Sicherheit, die sie bei winterlichen Witterungsverhältnissen bieten. Ihr guter Grip wirkt sich insbesondere bei Schnee und Glätte positiv auf das Fahrverhalten deines Fahrzeugs aus.
Ein Nachteil von Winterreifen ist das hörbar lautere Abrollgeräusch. Die weichere Gummimischung wirkt sich zudem auf den Alterungsprozess der Reifen aus: Sie nutzen sich in der Regel stärker ab als Sommerreifen. Die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern ist allerdings viel zu wenig für einen effizienten Betrieb im Winter. Denn die Haftung auf regennassen Straßen und Schnee ist bei dieser geringen Profiltiefe bereits stark reduziert, was das Sicherheitsrisiko erhöht. Üblicherweise verliert ein Reifen ab einer minimalen Profiltiefe von 4 Millimeter bereits seinen Status als Winterreifen.
Wenn du für deine Bedürfnisse keine Winterreifen brauchst, findest du hier unsere Angebote für Ganzjahresreifen.
Worauf solltest du beim Kauf von Winterreifen achten?
Es gibt mehrere wichtige Faktoren, die dir dabei helfen, die richtigen Winterreifen für dein Fahrzeug und deine Bedürfnisse zu wählen:
- Abnutzung beachten: Bereits bei einer Restprofiltiefe von etwa 4 Millimetern solltest du auf einen neuen Satz Winterreifen umsteigen, um eine optimale Straßenlage zu gewährleisten.
- Wechselzeitpunkt planen: Mache nicht erst in letzter Minute einen Termin zum Reifenwechsel aus. Am besten kontaktierst du deine Werkstatt bereits Ende September bzw. Anfang Oktober, um zeitgerecht einen Termin zu bekommen.
- Kaufzeitpunkt überdenken: Denke darüber nach, frühzeitig Winterreifen für dein Auto zu kaufen – bei einem Kauf im Frühling oder Sommer kannst du oft Geld sparen.
- Zulässige Reifengröße prüfen: Die Information, welche Reifen für dein Auto geeignet sind, entnimmst du deinem Fahrzeugschein bzw. der Zulassungsbescheinigung.
Möchtest du bei eBay Reifen für dein Auto kaufen, hast du ganzjährig die Möglichkeit, konkret nach Autoreifen und Felgen zu suchen.