
Wenn die Luft raus ist, handelt es sich bei Autoreifen um ein ernstzunehmendes Problem. Denn gerade bei hohen Geschwindigkeiten können Reifenpannen gefährlich werden. Die sogenannten Runflat-Reifen sorgen dafür, dass es nur bei einem kleinen Ärgernis bleibt. Wie du diese besonderen Reifen erkennst, wie sie funktionieren und was ihre Vor- und Nachteile sind, erfährst du im Folgenden.
Was sind Runflat-Reifen?
Autoreifen, die mit sogenannten Notlaufeigenschaften versehen sind, heißen Runflat-Reifen. Das bedeutet, dass sie das Auto auch bei Druck- und Luftverlust in Bewegung halten können, ohne dass die Reifen oder Felgen beschädigt werden. Dies wird durch dickere Seitenwände erreicht, die das Gewicht des Fahrzeugs bis zu einem gewissen Grad auch ohne Luft tragen können. Eine Mischung verschiedener Gummiarten sorgt dafür, dass die Hitze, die durch die zusätzliche Reibung entsteht, den sinkenden Reifendruck kompensiert.
So kannst du Runflat-Reifen erkennen
Runflat-Reifen unterscheiden sich von klassischen Autoreifen sowohl in ihrem Aufbau als auch bei der Reifenkennzeichnung. Goodyear hat bereits 1992 die ersten Reifen dieser Art entwickelt – mit der eigenen Runflat-Reifen-Kennzeichnung „Extended Mobility Tire“, kurz EMT. Mittlerweile bieten immer mehr Reifenhersteller Runflat-Reifen an, die alle ihre eigene Kennzeichnung haben. Diese reichen von EMT über ROF („Run on Flat“), ZP („Zero Pressure“) und SSR („Self Supporting Runflat Tire“) bis hin zu RSC („Runflat System Component“). Letztendlich stehen sie jedoch immer für denselben Reifen-Typ.
Vor- und Nachteile von Runflat-Reifen
Alle Pneus haben ihre Vor- und Nachteile. Im Folgenden liest du mehr zu den Eigenschaften von Runflat-Reifen:
Die Vorteile von Runflat-Reifen:
- Fahrfähigkeit: Das Fahrzeug kann bei einer Reifenpanne und plötzlichem Luftverlust noch komfortabel in die nächste Werkstatt gefahren werden.
- Ersatzausstattung: Es sind weder Ersatzräder, Wagenheber noch Werkzeuge für den Austausch nötig.
- Spritverbrauch: Aufgrund des immer geringeren Rollwiderstands moderner Reifen ist der Kraftstoffverbrauch inzwischen nicht mehr höher.
- Luftdruck-Kontrollsystem: Das im Fahrzeug integrierte Luftdruck-Kontrollsystem gibt Bescheid, sobald der Luftdruck in den Reifen unnatürlich nachlässt.
Demgegenüber stehen die folgenden Nachteile:
- Anschaffungspreis: Aufgrund der komplexen Bauweise ist der Preis für Runflat-Reifen höher als bei Standardmodellen, was gerade beim Kauf von vier Kompletträdern ans Budget geht.
- Beschleunigung: Aufgrund der dickeren Wände steigt das Eigengewicht pro Reifen an, weshalb für die Beschleunigung mehr Energie notwendig ist.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass du mit einem entsprechenden Budget moderne Runflat-Reifen immer klassischen Standardreifen vorziehen solltest.
Besonderheiten und Vorschriften rund um Runflat-Reifen
Gibt es bei Runflat-Reifen gesetzliche Vorschriften? Ja, aber diese sind überschaubar. So besteht beispielsweise bei älteren Fahrzeugen die Möglichkeit, diese umzurüsten und das notwendige Luftdruck-Kontrollsystem zu ergänzen. Denn dieses ist erforderlich, sobald Runflat-Reifen montiert werden.
Zudem ist zu beachten, welcher Reifentyp laut Zulassungsbescheinigung des Fahrzeugs erlaubt ist. Laut ADAC dürfte in Zukunft bei der Reifendimension eine RF-Kennzeichnung hinterlegt werden, sobald Runflat-Reifen optional oder standardmäßig verbaut sind. Bei diesen Fahrzeugen gilt, dass bei einem Reifenwechsel ausschließlich Runflat-Reifen verbaut und zugelassen werden dürfen.
Außerdem sollte der Austausch der Reifen nur durch Profis erfolgen, da Runflat-Reifen aufgrund der besonderen Bauweise empfindlicher und somit mit besonderer Vorsicht zu (de-)montieren sind.
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